
Was bedeutet “Inklusion”?
Fangen wir mit einer Definition von Inklusion an, und zwar aus dem Bereich, der für uns hier interessant ist → die Soziologie: Wenn wir im Duden nachschlagen (bzw. online suchen – der Wälzer liegt jetzt nicht vor mir), bedeutet Inklusion „das Mit-einbezogen-Sein; gleichberechtigte Teilhabe an etwas“. Der Gegensatz dazu ist die „Exklusion“.
Was genau bedeutet dann „inklusives Design“?
Inklusives Design bedeutet, Dinge so zu gestalten, dass sie von möglichst allen Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Merkmalen, genutzt werden können. Es geht darum, Barrieren zu minimieren und eine möglichst breite Zielgruppe einzuschließen – egal, ob es sich um körperliche, kognitive oder sensorische Einschränkungen handelt. Inklusives Design fördert Chancengleichheit und berücksichtigt unterschiedliche Bedürfnisse.
Inklusives Webdesign
Inklusives Webdesign überträgt diese Prinzipien in die digitale Welt. Das Ziel ist es, Webseiten so zu gestalten, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten – wie Sehbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen – leicht zugänglich sind. Hier ein paar zentrale Designtechniken:
- Barrierefreiheit (Accessibility): Die Verwendung von semantisch korrektem HTML und ARIA-Labels sorgt dafür, dass Screenreader den Inhalt korrekt interpretieren können.
- Kontrast und Farben: Es werden ausreichende Kontrastverhältnisse verwendet, und farbabhängige Hinweise werden vermieden.
- Navigation und Usability: Eine einfache, klare Navigation, die auch ohne Maus – nur mit der Tastatur – funktioniert.
- Responsive Design: Webseiten passen sich an verschiedene Geräte und Bildschirmgrößen an und sind somit auch auf mobilen Endgeräten gut nutzbar.
Inklusives Webdesign sorgt dafür, dass alle Nutzer:innen – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder den Geräten, die sie verwenden – auf die Inhalte einer Website zugreifen können. Es fördert die digitale Chancengleichheit.
Was bringt es mir, wenn meine Website “inklusiv” ist?
Vielleicht denkst du dir: „Das klingt ja alles schön und gut, aber was bringt mir als Dienstleister:in, Unternehmer:in oder Firma eine inklusiv gestaltete Website?“ Hier sind einige Vorteile, die du davon hast:
- Besseres Web- & Produktdesign: Inklusives Webdesign führt oft zu einer durchdachten und klar strukturierten Gestaltung. Da unterschiedliche Benutzerbedürfnisse berücksichtigt werden, entstehen einfachere, funktionalere und benutzerfreundlichere Designs. Diese verbessern nicht nur die Zugänglichkeit, sondern machen die Website oft auch ästhetisch ansprechender und besser organisiert. Ein intuitives Design reduziert die Frustration der Nutzer:innen und verringert das Risiko von Absprüngen.
- Verbesserte User Experience: Inklusives Webdesign sorgt für eine klare, intuitive Navigation und eine angenehme Benutzer:innenerfahrung für alle. Auch Menschen ohne Behinderungen profitieren von einer gut strukturierten Seite, die auf allen Geräten funktioniert und leicht verständliche Inhalte bietet.
- Größere Reichweite: Eine zugängliche Website erschließt eine größere Zielgruppe, da rund 15 % der Weltbevölkerung mit einer Form von Behinderung leben. Inklusiv gestaltete Seiten ermöglichen diesen Menschen eine einfache Nutzung und vergrößern somit dein potenzielles Publikum.
- Besseres Ranking bei Suchmaschinen (SEO): Viele Praktiken des inklusiven Webdesigns – wie Alt-Texte für Bilder, saubere HTML-Strukturen und semantisch korrektes Markup – tragen zu einer besseren Auffindbarkeit deiner Website bei Google bei. Das bedeutet, dass deine Seite nicht nur für Menschen mit Behinderungen zugänglicher, sondern auch in Suchergebnissen besser sichtbar ist.
- Rechtliche Compliance: 2025 is coming! Ab dem 28. Juni 2025 tritt die EU-Richtlinie über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen (European Accessibility Act, EAA) in Kraft. Diese Regelung verlangt, dass Websites und mobile Anwendungen in der EU barrierefrei gestaltet werden müssen. Eine inklusive Website hilft dir, diese Vorgaben zu erfüllen und rechtliche Risiken zu vermeiden.
- Erhöhte Kundenzufriedenheit: Wenn Nutzer:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen deine Website problemlos nutzen können, steigt ihre Zufriedenheit deutlich. Sie fühlen sich respektiert und ernst genommen. Zufriedene Nutzer:innen interagieren positiver mit deiner Marke, empfehlen dich weiter und bleiben dir als treue Kund:innen erhalten.
- Positive Markenwahrnehmung: Eine auf Inklusivität ausgerichtete Website zeigt, dass dein Unternehmen Verantwortung übernimmt und sich für Gleichberechtigung einsetzt. Dies stärkt das Image und die Glaubwürdigkeit deiner Marke und baut langfristig Vertrauen bei den Nutzer:innen auf.
Fazit:
Inklusives Design ist essenziell, weil es die unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt und so ein breiteres Publikum anspricht. Es sorgt dafür, dass sich mehr Menschen einbezogen fühlen und dein Produkt oder deine Website barrierefrei nutzen können.
Mit inklusivem Webdesign klickt jede:r mit Freude auf deine Website. Von lesefreundlichen Schriftarten bis hin zu Screenreader-kompatiblen Layouts, effizienten Farbkontrasten und klarer Navigation profitieren alle – deine bestehenden und potenziellen Kund:innen und natürlich auch du, dein Business und deine Vision.